Tafel 374 Krankheiten und Schädlinge an Bäumen im Stadtbereich
Pinienprozessionsspinner -
Thaumetopoea pityocampa
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Baumarten
Verschiedene Kiefernarten, Zedern (Cedrus sp.), seltener Fichten, Lärchen und Tannen


Schadbild
Schartenfraß und Kahlfraß von Nadeln. Im Herbst und Winter weiße, watteartige Nester (bis 0,5 m groß), in denen sich hunderte Raupen befinden.


Schadenserreger
Raupen dicht behaart und dunkel, unterseitig hell. Falter weißgrau, am Kopf charakteristische 4-zackige kammartige Leiste. Männchen mit doppelt gekämmten Antennen.

Achtung: die Berührung der Raupen kann zu heftigen allergischen Reaktionen führen!

Häufiger Schädling im Mediterrangebiet. In Mitteleuropa tritt er gelegentlich auf, richtet aber kaum Schäden an, da die Temperatursumme zur vollständigen Entwicklung meist nicht ausreicht.

Die Raupen überwintern in den Nestern (Kälteschutz) und wandern im Frühjahr in Form einer "Prozession" von den Bäumen, um sich im Boden zu verpuppen. Nach einer Puppenruhe, die wenige Monate bis 4 Jahre dauern kann, schlüpfen die Falter. Im Sommer erfolgen die Paarung und danach die Eiablage an der Basis von Kiefernnadeln. Etwa einen Monat später schlüpfen die Raupen, häuten sich zweimal und beginnen mit der Anlage des Winternestes.


Verwechslungsmöglichkeiten
Bei Vorhandensein von Winternestern kaum gegeben


Auswirkungen auf den Baum
Schwere Nadelverluste bis Kahlfraß. Einmaliger Kahlfraß führt kaum zu Schäden


Maßnahmen
Bei massivem Befall Anwendung von Bacillus thuringiensis-Präparaten vor Ausbildung des Winternestes oder biotechnischen Häutungshemmern bzw. allenfalls Insektiziden; Absammeln der Raupennester (Schutzkleidung!)