Gartenbesitzer stellen manchmal ein seltsam aussehendens Schadensbild an Jungbäumen fest, bei dem die Rinde des Stämmchens bzw. der Zweige wie gleichmäßig gestanzt aussieht. Solche Bäume kränkeln häufig dahin und sterben auch manchmal ab.
Bei diesem Phänomen handelt es sich um ein Schadbild, welches von Zikaden hervorgerufen wird. Im Sommer werden junge Bäume mit glatter Rinde von den Weibchen aufgeschlitzt, um die Eier abzulegen, welche dann überwintern. Im nächsten Jahr erscheinen diese Stellen als kurze Aufplatzungen in Stammlängsrichtung mit nachfolgender Wundkallusbildung. Die Eigelege erreichen meist den Splint, liegen also recht tief. Davon ausgehend kommt es zur Nekrosenbildung.
Der Baum versucht die Eigelege durch das Dickenwachstum zu zerquetschen. Schafft er das nicht, schlüpfen die Zikaden, um an Gräsern zu saugen. Diese Saugtätigkeit ist allerdings harmlos. An Bäumen, welche aufgrund geringer Vitalität die Eigelege nicht zerquetschen können, treten diese Schäden dann massiv auf. Darüber hinaus vermindert der starke Befall die Vitalität weiter, so dass sich die Zikaden verbesserte Brutbedingungen schaffen.
Bei schwächerem Befall kann die Wundkallusbildung das Erscheinen von Kronensymptomen eine Zeit lang hinauszögern. Der Baum zeigt dann erst nach einigen Jahren Absterbeerscheinungen.
Besonders beliebt sind junge Ahorn- und Walnussbäume, Linden, Eschen, Erlen und Weiden. Gefährdet sind Standorte mit hoher Vergrasung und Grundstücke entlang von Bachläufen oder im Nahbereich von Gewässern.
Die Zahl der schlüpfenden Larven ist unter anderem witterungsabhängig: Eine lange Vegetationszeit bzw. ein frühzeitiger Wachstumsbeginn sorgt gewöhnlich für eine hohe Absterberate der Gelege. Es ist auch anzunehmen, dass Witterungsstress wie z.B. Trockenheit die Bäume für den Befall prädisponiert.
Eine chemische Bekämpfung hat sich als nicht erfolgreich erwiesen.
Fotos
...gleichmäßig "geplatzte" Rinde, unter der sich...