2005 kam es wie schon im Vorjahr an den wichtigsten Laubbaumarten im Wald aber auch in Parkanlagen und im städtischen Grünbereich zu intensivem Raupenfraß von verschiedenen Schmetterlingsarten und von Blattwespenlarven. Betroffen sind vor allem Eichen, Hainbuchen, Eschen, Linden, Ahornarten und Buchen.
An diesem Fraß sind viele Schmetterlingsarten beteiligt, deren Unterscheidung für eventuelle Bekämpfungsmaßnahmen wichtig ist. Vor allem der Eichenprozessionsspinner sollte in Siedlungsnähe bekämpft werden, da er mikroskopisch kleine Gifthaare besitzt, die allergische Reaktionen verursachen können (siehe dazu auch die Tafel des Schädlings und den Artikel zu seiner Bekämpfung)
Die anderen Arten von Schmetterlingsraupen sind für den Menschen völlig harmlos. Bei den betroffenen Bäumen kommt es zu Vitalitätseinbußen und geringerem Wachstum. Ein Absterben der Bäume ist aber nur bei mehrmaligem Kahlfraß zu befürchten. Lediglich Jungbäume reagieren empfindlicher auf starken Fraß.
Die natürlichen Feinde der Schmetterlingsraupen sind Singvogelarten, Specht und der Kuckuck. Sehr effektiv treten bei Massenvermehrungen auch verschiedene Schlupfwespenarten wie z.B Brackwespen auf, die sich im Körper der Raupen (Endoparasit) oder außen angeheftet (Ektoparasit) von den „Schädlingen“ ernähren. Darüber hinaus wurden zahlreiche räuberische Käfer gefunden, die den Raupen nachstellten (vorwiegend Laufkäfer).
Folgende Schmetterlingsraupen sind am Fraß beteiligt
Großer FrostspannerErannis defoliaria neigt zu Massenvermehrung, an verschiedenen Laubgehölzen (auch häufig Obstbäume), kann Kahlfraß verursachen, Bekämpfung bei Obstbäumen empfohlen.
Kleine Frostspanner-Arten (Operophtera ssp.) neigt zu Massenvermehrung, an verschiedenen Laubgehölzen (auch häufig Obstbäume), kann Kahlfraß verursachen, Bekämpfung bei Obstbäumen empfohlen.
Eichenprozessionsspinner(Thaumetopoea processionea) neigt zu Massenvermehrung, an Eichen; Raupenhaare können beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, kann Kahlfraß verursachen, Bekämpfung in Siedlungsnähe empfohlen.
Schwammspinner(Lymantria dispar) neigt zu Massenvermehrung, an Eichen; Bekämpfung in Ausnahmefällen empfohlen.
Schneespanner (Apochemia pilosaria) häufig, an verschiedenen Laubgehölzen, besonders an Schlehe und Eiche, verursacht in der Regel keine schweren Schäden.
Rote Frühlingseule (Orthosia miniosa) häufig, an Eiche, Raupen fressen anfangs gemeinsam in leichten Gespinsten an den Triebspitzen, verursacht in der Regel keine schweren Schäden.
Eichenblattwespe (Periclista lineolata) Häufig, an Eiche, verursacht in der Regel keine schweren Schäden.
Ringelspinner(Malacosoma neustria) Häufig, an allen Laubgehölzen, verursacht in der Regel keine schweren Schäden
Federspanner(Colotois pennaria) Häufig, an allen Laubgehölzen, verursacht in der Regel keine schweren Schäden.
Pyramideneule(Amphipyra pyrymidea) Häufig, an allen Laubgehölzen, verursacht in der Regel keine schweren Schäden.