Die durch einen Schlauchpilz verursachte Massaria-Krankheit der Platane wurde 2003 erstmals in Deutschland und 2005 in der Schweiz an 40 - 70-jährigen Platanen im Stadtgebiet beobachtet und ist im Frühjahr 2007 erstmals in Wien von einem aufmerksamen Stadtgärtner entdeckt worden.
Kurzbeschreibung des Schädlings
Der Pilz (Nebenfruchtform: Macrodiplodiopsis desmazieresii) führt zuerst zu einer „Rosafärbung“ der Rinde fast ausschließlich an der Astoberseite (!). Oft ist die obere Asthälfte rosa und die untere normal braun gefärbt und wie mit einem Lineal getrennt. Erst in weiterer Folge kommt es zu einer Schwarzfärbung der abgestorbenen Rinde durch Sporenbildung. Es folgt eine rasche Holzzersetzung vom Splintholz zum Kernholz hin, die am Astansatz die größte Ausbreitung hat und zu den schwächeren, äußeren Astteilen hin abnimmt. Der Befall ist meist in der unteren Kronenhälfte stärker als in der Restkrone.
Empfehlungen
Durch den raschen, oft innerhalb weniger Monate stattfindenden Holzabbau im Bereich der Astansatzstelle kann es zu Astbrüchen auch noch von "grünen" Ästen kommen.
Da die Symptome an der Astoberseite auftreten, ist die Kontrolle von einem Hubsteiger oder von Baumsteigern vorzunehmen und sind die Kontrollintervalle zu verkürzen. Die befallenen Äste können leicht brechen und sind daher bereits bei ersten Befallssymptomen zu entnehmen, das Material zu verbrennen oder zu kompostieren.
Ausblick
Vermutlich ist der Pilz, der als natürlicher "Astreiniger" gilt, durch das Trockenjahr 2003 und den warmtrockenen Winter 2006/2007 sowie das extrem trockene Frühjahr 2007 stark begünstigt worden. Durch die hohe Befallsintensität lässt sich aber befürchten, dass es noch Jahre dauern wird, bis der „Spuk“ wieder vorüber ist.