Im Frühjahr 2010 ist es zu auffälligen Schadenssymptomen an Bäumen im Stadtbereich von Wien gekommen. Besonders betroffen waren Fichten, Tannen, Thujen und Mammutbäume in den westlichen Randbezirken. Vereinzelt konnten auch Schäden an Laubbäumen beobachtet werden.

Schadbild

Die ersten Symptome sind eine fahlgelbe Verfärbung der Nadeln, die dann rasch eine rostbraune Farbe annehmen. Die Schädigung beginnt im Wipfelbereich bzw. an den Astspitzen, die sich teilweise aufwärts biegen. Je nach Schadeinwirkung können nur Baumteile oder aber der ganze Baum betroffen sein.

Schadensursache

Im konkreten Fall handelt es sich um „Frosttrocknisschäden", die unter speziellen Witterungsbedingungen auftreten. Starke Sonneneinstrahlung gepaart mit einem bis in tiefere Schichten gefrorener Boden führen dazu, dass die Pflanzen zu transpirieren beginnen, aber kein Wasser aus dem Boden nachschaffen können. In der Folge können Baumteile oder der gesamte Baum vertrocknen.

Schadensdiagnose

Um das Ausmaß des Schadens genauer diagnostizieren zu können, hilft die Überprüfung des Bastgewebes. Mit einem Messer oder mit dem Fingernagel wird die Rinde von Ästen und Zweigen stellenweise entfernt. Ist das darunter liegende Gewebe grün, ist der Schaden gering. Bei orangeroter oder brauner Verfärbung des Bastgewebes ist dieser Teil der Pflanze abgestorben und keine Erholung mehr möglich.

Aussichten

Bei geringfügigen Schäden durch Frosttrocknis kommt es zu einem Neuaustrieb und der Schaden wird ausgeheilt. Wenn jedoch mehr als 50% der Baumkrone eine deutliche Rotfärbung zeigen, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem direkten Absterben oder mit Folgeschäden durch Borkenkäfer und Hallimasch zu rechnen.

Fotos

Gering geschädigte Fichte
Gering geschädigte Fichte

Wipfel stirbt ab, Folgeschäden möglich
Wipfel stirbt ab, Folgeschäden möglich

tödlich geschädigte Fichte
Geschädigte Fichte ohne Überlebenschance

Schaden mit Neuaustrieb
Geschädigte Fichte mit tw. Neuaustrieb