Es gab kaum eine Platane im Stadtgebiet von Wien, wo nicht ungewöhnlicher Laubfall im Mai aufgefallen ist. Teilweise lagen die frisch ausgetriebenen, grünen Blätter am Boden und wiesen kaum Schadsymptome auf.
Es zeigten sich aber bei zahlreichen Bäumen verwelkte, braune Blätter an den Ästen, die am Baum verblieben sind. Die abgestorbenen Äste, vor allem Feinstäste sind im unteren Kronenbereich zu finden.
Bei genauerer Begutachtung der Blätter erkannte man entlang der Blattadern, als auch an den Blattstielen verfärbte Nekrosen, die für die Blattbräune der Platane charakteristisch sind.
Ursachen
Der Verursacher dieses massiven Blattfalles war der Blattbräunepilz Apiognomonia veneta. Er tritt meist besonders intensiv nach warmen, feuchten Frühjahrsperioden auf. Im Frühjahr erfolgt auch die frische Infektion von Knospen und jungen Blättern von Fruchtkörpern, die bei alten Blättern am Boden gebildet wurden. Es wird aber auch der Infektionsweg eines Einwachsen des Pilzes über infizierte Rinde von Ästen in die Blätter diskutiert.
Der Blattbräunepilz verursacht normalerweise kein Absterben der Bäume, es kann jedoch eine komplette Entlaubung von befallenen Bäumen erfolgen. Die abgefallenen Blätter werden im Sommer wieder ersetzt.
Maßnahmen
Bekämpfungsmaßnahmen sollten so angelegt werden, dass befallene Blätter und Blattstiele im Herbst vor dem Sporenflug des nächsten Frühjahrs entfernt werden.