Die Amerikanische Zapfenwanze oder auch Amerikanische Kiefernwanze ist ein relativ neuer Gast aus Nordamerika. Sie wurde 1999 erstmals in Italien nachgewiesen und ist seit 2005 auch in Österreich etabliert. Sie saugt an Samen von Nadelbäumen, besonders gerne an Kiefern. Dabei kann die Samenproduktion zwar empfindlich beeinträchtigt sein, allerdings treten keine ernstzunehmende Schäden an den Bäumen selbst auf.
Was diese Tiere aber auffällig macht, ist ihre Angewohnheit, im Herbst Überwinterungsquartiere auch in Häusern zu suchen und das noch dazu in großer Zahl. Da sie mit einer Körpergröße von etwa 2 cm auch recht groß sind, werden sie kaum übersehen. Der beeindruckende Stechrüssel dient aber nur zum Anstechen von Koniferensamen und wird für Menschen nie gefährlich.
Die Raubwanze Nagusta goedelii
Bei einem Fall ist noch ein anderer Aspekt von Interesse. Zwischen den vielen Amerikanischen Zapfenwanzen fanden sich auch andere, nicht weniger spektakulär aussehende Insekten. Es handelte sich dabei nicht um andere Entwicklungsstadien der Amerikanischen Zapfenwanze, sondern um eine andere Wanzenart: Nagusta goedelii.
Diese Art ist eigentlich in Südeuropa, Kleinasien und dem nahen Osten beheimatet, wanderte aber im Zuge der Klimaerwärmung nach Österreich ein (gesicherter Nachweis seit 1999). Nagusta goedelii ist eine Raubwanze, die sich ausschließlich von anderen Insekten, möglicherweise auch von Spinnentieren ernährt, indem sie diese mit ihrem Stechrüssel aussaugt. Auch diese Wanze ist für Menschen vollkommen ungefährlich. Nagusta goedelii sucht ebenfalls oft in Häusern Überwinterungsquartiere, kommt aber wesentlich seltener vor als die Amerikanische Kiefernwanze.